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Geologische und Naturräumliche Erläuterungen zum PROJEKTGEBIET
Das Gebiet der Landkreise Darmstadt-Dieburg und Groß-Gerau sowie der Städte Darmstadt und Rüsselsheim gehört zu 53,7 % zur Haupteinheit Rhein-Main-Tiefland, zu 31,7 % zur Haupteinheit Nördliches Oberrhein-
Tiefland und zu 14,6 % zu der naturräumlichen Haupteinheit Hessisch-Fränkisches Bergland (nach Klausing, Hessische Landesanstalt für Umwelt 1974).
Das Hessisch-Fränkische Bergland umfaßt die Naturräume Sandsteinodenwald und Vorderer Odenwald.
Der Odenwald ist ein mäßig hohes, waldreiches Mittelgebirge. Der westlich gelegene Vordere Odenwald ist vorwiegend aus kristallinen Gesteinen aufgebaut und durch ein reich- und kleingegliedertes Relief mit einem hohen Waldanteil gekennzeichnet. Der östlich anschließende Sandsteinodenwald ist dagegen durch ein großräumiges Relief und durch zusammenhängende Wälder geprägt. Charakteristisch für den Odenwald sind die zahlreichen Quellbereiche und Fließgewässer mit natürlichem Gewässerlauf und ausgeprägtem Gehölzsaum sowie die zahlreichen Streuobstwiesen.
Der Naturraumkomplex Nördliches Oberrheintiefland setzt sich aus drei Haupteinheiten zusammen. Im Westen liegt die Nördliche Oberrheinniederung, im Osten steigt zum Odenwald hin die Bergstraße an und der Zentralbereich wird von der Hessischen Rheinebene eingenommen.
Die Nördliche Oberrheinniederung stellt die stromnahe Eintiefung des Rheins im Bereich seiner früheren Aue dar. Gegenüber der im Osten anschließenden Hessischen Rheinebene ist sie durch eine Geländestufe geringer Höhe deutlich abgesetzt; in sich ist sie durch Altarme und verlandete Flussschlingen des Rheins, sowie durch trockene Flugsandgebiete und Düneninseln im Kleinrelief und ökologisch stark gegliedert. Von der ursprünglichen Auewaldlandschaft sind nur noch Fragmente erhalten, die sich wohl größtenteils erst sekundär nach vorangegangener Entwaldung wieder eingestellt haben (z.B. Kühkopf bei Stockstadt am Rhein und Erfelden und die Knoblochsaue nördlich desselben).
Mit Rheineinschneidung und gezielter Vorflutregelung im Binnenbereich der Rheinniederung ist das ursprünglich aus dem Auewald hervorgegangene alte Grünlandgebiet mit seinen fruchtbaren, wenn auch teilweise eutrophanmoorigen Böden in zunehmendem Maße ackerfähig geworden. Von Sand- und Kiesrücken sowie von Einzelhöfen abgesehen, ist der hessische Teil der nördlichen Oberrheinniederung infolge seiner früheren Hochwassergefährlichkeit fast siedlungsfrei.
Die Hessische Rheinebene umfasst den Hauptteil der rechtsrheinischen Niederterrasse zwischen den heutigen Mündungen von Main und Neckar. Sie bildet zusammen mit dem hessischen Teil der Nördlichen Oberrheinniederung das so genannte "Hessische Ried".
Als sandige Niederterrasse umfasst sie, neben Flugsand- und Dünengebieten, ausgedehnte Flächen, die mit Neckarschwemmlehm bedeckt sind, sowie das als feuchte Rinne bzw. verlandete Schlingen in Erscheinung tretende Altneckarbett. Sie ist das bedeutendste Grundwasserreservoir Hessens.
Im Gegensatz zur Oberrheinniederung und Rheinebene ist die Bergstraße durch ein stark ausgeprägtes Relief gekennzeichnet. Die klimatisch besonders begünstigte Bergstraße liegt in einem Höhenbereich von etwa 120 bis 220 m. Ihre Böden werden nicht so sehr von den gebirgsbildenden Gesteinen als vielmehr von vorherrschend mächtigen Lößauflagen gebildet. Diese Landschaft ist heute waldfrei und diente früher ausgedehntem Weinbau, der besonders im nördlichen Teil später durch Obstbau ersetzt wurde.
Das Rhein-Main-Tiefland umfaßt die Naturräume Messeler Hügelland, Reinheimer Hügelland und Untermainebene.
Die überwiegend flache Untermainebene bildet den Kern des Rhein-Main-Tieflandes. Auffällig für die Untermainebene ist das weitgehende Fehlen von Löss. Daher sind die überwiegend sandigen Böden relativ nährstoffarm. Es überwiegen Braun- und Parabraunerden aus Flugsand auf Schichten aus Sand, Kies und Ton. Ein verhältnismäßig großer Teil der Untermainebene ist noch mit Wald bedeckt, ohne dass die Waldverteilung einen besonderen ökologischen Zeigerwert hätte; sie ist vielmehr historisch bedingt. Der Wald ist aber durch zahlreiche Verkehrs- und Energietrassen sowie durch Siedlungsbänder stark zerschnitten.
Das flachrückige Messeler Hügelland im Höhenbereich zwischen 130 und 230 m ist überwiegend bewaldet; es liegt vollständig im Verbreitungsgebiet des Rotliegenden, welches als Horst aus den umgebenden Einheiten des Rhein-Main-Tieflandes deutlich herausgehoben ist. Das vorgeschichtlich dicht besiedelte und zeitweilig stark entwaldete Gebiet trägt heute verbreitet stark degradierte Böden, auf denen sich aus Hude- und Mittelwäldern das heutige Laubwaldgebiet herausgebildet hat. Es ist durch Quellbereiche und zahlreiche Bäche mit überwiegend guter Wasserqualität gekennzeichnet.
Das Reinheimer Hügelland liegt am Nordrand des Odenwaldes im Übergang zur Untermainebene in einer Höhe zwischen 140 und 280 m. Das Reinheimer Hügelland zeichnet sich durch mächtige, zum Teil mehrere Meter starke Lössablagerungen aus. Die hier verbreiteten Parabraunerden sind durch hohe natürliche Nährstoffvorräte bei guter Speicherfähigkeit pflanzenverfügbaren Wassers gekennzeichnet. Daneben sind auch Schwarzerden weit verbreitet, die allerdings schon bei geringer Hangneigung erosionsgefährdet sind. Mit Ausnahme weniger Bereiche wird das Gebiet von einer intensiven landwirtschaftlichen Nutzung geprägt, im Bereich der so genannten Kleinen Bergstraße findet sich Obst- und Weinbau. Die wenigen Wälder kommen vorwiegend im Süden und Osten am Abhang des Odenwalds vor.
Der Text ist aus dem Regionalen Agrarumwelt-Konzept von 2008 entnommen,
für die Landkreise Darmstadt-Dieburg und Groß-Gerau und die Städte Darmstadt und Rüsselsheim,
unter Mitarbeit von E. Sandhäger und P. Pohlmann, Landrat des Landkreises Darmstadt-Dieburg.
Die Nördliche Oberrheinniederung stellt die stromnahe Eintiefung des Rheins im Bereich seiner früheren Aue dar. Gegenüber der im Osten anschließenden Hessischen Rheinebene ist sie durch eine Geländestufe geringer Höhe deutlich abgesetzt; in sich ist sie durch Altarme und verlandete Flussschlingen des Rheins, sowie durch trockene Flugsandgebiete und Düneninseln im Kleinrelief und ökologisch stark gegliedert. Von der ursprünglichen Auewaldlandschaft sind nur noch Fragmente erhalten, die sich wohl größtenteils erst sekundär nach vorangegangener Entwaldung wieder eingestellt haben (z.B. Kühkopf bei Stockstadt am Rhein und Erfelden und die Knoblochsaue nördlich desselben).
Mit Rheineinschneidung und gezielter Vorflutregelung im Binnenbereich der Rheinniederung ist das ursprünglich aus dem Auewald hervorgegangene alte Grünlandgebiet mit seinen fruchtbaren, wenn auch teilweise eutrophanmoorigen Böden in zunehmendem Maße ackerfähig geworden. Von Sand- und Kiesrücken sowie von Einzelhöfen abgesehen, ist der hessische Teil der nördlichen Oberrheinniederung infolge seiner früheren Hochwassergefährlichkeit fast siedlungsfrei.
Die Hessische Rheinebene umfasst den Hauptteil der rechtsrheinischen Niederterrasse zwischen den heutigen Mündungen von Main und Neckar. Sie bildet zusammen mit dem hessischen Teil der Nördlichen Oberrheinniederung das so genannte "Hessische Ried".
Als sandige Niederterrasse umfasst sie, neben Flugsand- und Dünengebieten, ausgedehnte Flächen, die mit Neckarschwemmlehm bedeckt sind, sowie das als feuchte Rinne bzw. verlandete Schlingen in Erscheinung tretende Altneckarbett. Sie ist das bedeutendste Grundwasserreservoir Hessens.
Im Gegensatz zur Oberrheinniederung und Rheinebene ist die Bergstraße durch ein stark ausgeprägtes Relief gekennzeichnet. Die klimatisch besonders begünstigte Bergstraße liegt in einem Höhenbereich von etwa 120 bis 220 m. Ihre Böden werden nicht so sehr von den gebirgsbildenden Gesteinen als vielmehr von vorherrschend mächtigen Lößauflagen gebildet. Diese Landschaft ist heute waldfrei und diente früher ausgedehntem Weinbau, der besonders im nördlichen Teil später durch Obstbau ersetzt wurde.
Das Rhein-Main-Tiefland umfaßt die Naturräume Messeler Hügelland, Reinheimer Hügelland und Untermainebene.
Die überwiegend flache Untermainebene bildet den Kern des Rhein-Main-Tieflandes. Auffällig für die Untermainebene ist das weitgehende Fehlen von Löss. Daher sind die überwiegend sandigen Böden relativ nährstoffarm. Es überwiegen Braun- und Parabraunerden aus Flugsand auf Schichten aus Sand, Kies und Ton. Ein verhältnismäßig großer Teil der Untermainebene ist noch mit Wald bedeckt, ohne dass die Waldverteilung einen besonderen ökologischen Zeigerwert hätte; sie ist vielmehr historisch bedingt. Der Wald ist aber durch zahlreiche Verkehrs- und Energietrassen sowie durch Siedlungsbänder stark zerschnitten.
Das flachrückige Messeler Hügelland im Höhenbereich zwischen 130 und 230 m ist überwiegend bewaldet; es liegt vollständig im Verbreitungsgebiet des Rotliegenden, welches als Horst aus den umgebenden Einheiten des Rhein-Main-Tieflandes deutlich herausgehoben ist. Das vorgeschichtlich dicht besiedelte und zeitweilig stark entwaldete Gebiet trägt heute verbreitet stark degradierte Böden, auf denen sich aus Hude- und Mittelwäldern das heutige Laubwaldgebiet herausgebildet hat. Es ist durch Quellbereiche und zahlreiche Bäche mit überwiegend guter Wasserqualität gekennzeichnet.
Das Reinheimer Hügelland liegt am Nordrand des Odenwaldes im Übergang zur Untermainebene in einer Höhe zwischen 140 und 280 m. Das Reinheimer Hügelland zeichnet sich durch mächtige, zum Teil mehrere Meter starke Lössablagerungen aus. Die hier verbreiteten Parabraunerden sind durch hohe natürliche Nährstoffvorräte bei guter Speicherfähigkeit pflanzenverfügbaren Wassers gekennzeichnet. Daneben sind auch Schwarzerden weit verbreitet, die allerdings schon bei geringer Hangneigung erosionsgefährdet sind. Mit Ausnahme weniger Bereiche wird das Gebiet von einer intensiven landwirtschaftlichen Nutzung geprägt, im Bereich der so genannten Kleinen Bergstraße findet sich Obst- und Weinbau. Die wenigen Wälder kommen vorwiegend im Süden und Osten am Abhang des Odenwalds vor.
Der Text ist aus dem Regionalen Agrarumwelt-Konzept von 2008 entnommen,
für die Landkreise Darmstadt-Dieburg und Groß-Gerau und die Städte Darmstadt und Rüsselsheim,
unter Mitarbeit von E. Sandhäger und P. Pohlmann, Landrat des Landkreises Darmstadt-Dieburg.
Die Lage der einzelnen Gemeinden im Landkreis Darmstadt - Dieburg